Hallo ihr Lieben,
als erstes wünsche ich Euch ein wundervolles, glückliches und kuchenreiches neues Jahr! Ich hoffe Ihr seid gut rüber gerutscht und habt die erste Woche gut gemeistert.
Die ersten Tage im neuen Jahr gelten hier in der Region, vor allem aber in Reutlingen auch als „Mutschelzeit“. Um den nicht-Schwaben unter euch kurz auf die Sprünge zu helfen: Die Mutschel ist ein sternförmiges Hefegebäck mit acht Zacken und einer Erhebung in der Mitte, welche den Reutlinger Hausberg – die Achalm – darstellt.
Traditionell gibt es die Mutscheln in sämtlichen Größenvariationen am Donnerstag nach Dreikönig – dem sogenannten Mutscheltag…und zwar nicht einfach so, sondern man würfelt (es gibt jede Menge verschiedene Mutschel-Spiele) um die Mutschel. Bei einer bestimmten Kombination von Würfelaugen darf der entsprechende Spieler einen Zacken der Mutschel abbrechen und aufessen – das geht so lange bis die komplette Mutschel weg ist – oder er bekommt direkt die ganze Mutschel.
Selbstverständlich schmeckt so eine Mutschel aber auch ohne Würfelspiel ganz hervorragend…zum Beispiel ganz einfach pur oder auch mit Butter, Nutella, Honig oder Marmelade…mmmh, lecker!
Für alle die jetzt auch Lust aufs Würfeln und Naschen bekommen haben, kommt hier das Rezept:
Mutscheln
Ergibt sechs kleine Mutscheln
Zutaten
500 g Mehl
200 ml Milch
1 Würfel Hefe
1 Ei
75 g Butter
10 g Salz
Zubereitung
Die Milch erhitzen bis sie lauwarm ist, dann die Hefe hinein bröckeln und gut verrühren.
Das Ei in einer kleinen Schüssel verquirlen und 2-3 EL davon beiseite stellen.
Mehl, Salz, das restliche Ei, Butter und die Hefe-Milch-Mischung in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig nun mit einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort ca. eine Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Jetzt den Teig nochmal gut durchkneten und in sechs Stücke teilen.
Von jedem Stück eine kleine Menge Teig beiseite legen, daraus wird später der Kranz geflochten, der auf der Mutschel liegt.
Aus dem übrigen Teilstück eine Kugel formen und leicht platt drücken. Nun mit einem Messer acht Zacken einschneiden, hierbei aber in der Mitte einen Kreis stehen lassen. Die Zacken leicht auseinander ziehen, sodass sich eine Sternform ergibt, und diese nochmals leicht flach drücken – der Kreis in der Mitte sollte jetzt etwas herausragen.
Anschließend aus dem beiseite gelegten Teilstück drei dünne Stränge rollen und diese vorsichtig flechten. Aus dem geflochtenen Band einen Kranz formen und um den Kreis in der Mitte der Sternform legen.
Alle sechs Teigstücke wie oben beschrieben verarbeiten und dann nochmals ca. 30 Minuten abgedeckt gehen lassen.
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Nun die Mutscheln mit dem übrigen, verquirlten Ei bestreichen und auf der mittleren Schiene ca. 15-20 Minuten backen, bis sie goldgelb sind.
Auskühlen lassen und möglichst frisch genießen.
Am besten schmecken die Mutscheln ganz frisch – also gleich die Würfel holen und losspielen!
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